Dunkelhäutige Frauen in bunten Gewändern tragen große, oft schwer beladene Körbe mit Gemüse auf ihren Köpfen. Bunte Fischerboote liegen zwischen Ebbe und Flut in der Bucht und warten, während sich wenige Meter vom Meer entfernt die Häuser in denselben bunten Farben aneinander reihen. Es ist ein Anblick, der einem automatisch ein Lächeln ins Gesicht bringt, was durch das laute Gelächter der Frauen und die fröhlichen Rufe der um ihre Beine wuselnden Kinder noch verstärkt wird.
Die Kapverdischen Inseln liegen im Atlantischen Ozean, nur eine Flugstunde weiter südlich als die Kanarischen Inseln, knapp 500 km vor der westafrikanischen Küste. Das Archipel umfasst 9 bewohnte und 6 kleinere, unbewohnte Inseln. Bis 1975 standen die Kapverdischen Inseln unter portugiesischer Kolonialmacht, deren Einfluss man noch heute vielerorts findet. Die kreolische Lebensfreude ist eine Kombination aus afrikanischer Exotik und portugiesischer Derbheit.
Das Land ist vulkanischen Ursprungs und die Landschaft wechselt von wüstenartig trockenen Landstrichen bis hin zu grünen, tropischen Tälern. Das türkisblau strahlende Meer ist dabei immer allgegenwärtig und umgibt die Inseln wie ein buntes Halstuch, das ungezähmt im Wind umher tanzt.
Viele der Rezepte stammen ursprünglich von den Afrikanern, die hier als Sklaven während der portugiesischen Herrschaftszeit lebten. Im Lauf der Zeit mischten sie sich mit den Portugiesen und legten so die Basis für die kreolische Küche der Kapverden. Als kreolisch bezeichnet man jene kulturellen Mischgesellschaften, die aus der Verschmelzung Afrikanischer Sklaven mit den Völkern entstanden, in deren Länder sie verschleppt wurden. Der Begriff Kreole wurde vor allem während der Kolonialzeit auf den Kapverdischen Inseln geprägt und leitet sich von dem Wort Crioulo (portugiesisch für Zögling) ab.
Die kreolische Küche der Kapverden ist eine köstliche, wenn auch einfache Küche. Die Einheimischen leben vor allem vom Fischfang und natürlich gibt es Fisch und Schalentiere in allen denkbaren Variationen und meistens täglich zu essen. Es gibt Thunfisch, Schwertfisch, Makrelen und viele Arten von Barschen, ebenso wie Langusten, Krabben, Muscheln und Tintenfische. Fleisch und Geflügel ist teuer und landet deshalb nur selten auf dem Teller, ebenso wie Gewürze, die übers Meer gebracht werden müssen. Die Kapverdische Küche beschränkt sich deshalb fast ausschließlich auf Salz und Lorbeer, Koriander und Rosmarin.
Eine besondere Spezialität ist das Nationalgericht Cachupa, ein Eintopf aus gelbem und weißem Mais, der je nach finanziellen Mitteln mit Kohl, Bohnen und einfachem Gemüse oder mit Speck, Fisch und Fleisch aufgewertet wird und dann den Beinamen Cachupa Rica trägt. Die Cachupa gibt es mehrmals täglich, mittags als nahrhafte Suppe und abends, nach längerem Einkochen, als deftigen Eintopf. Reste vom Vortag werden gerne angeröstet und mit einem Ei als Frühstück serviert.
Der landwirtschaftliche Anbau auf den Inseln ist durch die Trockenheit stark eingeschränkt, es gibt hauptsächlich Mais, Bohnen, Kartoffeln und Süßkartoffeln, Maniok und Reis. Früchte gibt es hier nur sehr wenige tropische, wie zum Beispiel Bananen. Frisches Obst und Gemüse ist reine Importware und daher in der landestypischen Küche eher ungewöhnlich.
Hier gehts zum Rezept der Cachupa – dem Nationalgericht der Kapverden
und jede Menge andere köstliche Rezepte der kreolischen Küche
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