Tomatenpflanzen sind sehr beliebt bei allen Hobbygärtnern und Selbstversorgern, denn sie sind genügsam, wachsen sogar auf der Fensterbank und bescheren uns ganz leicht ein herrliches Tomatenaroma auf dem Teller.
Die genügsamen Pflanzen brauchen nicht viel, solange ihr Boden nährstoffreich und durchlässig ist, sie ausreichend Sonne bekommen und an einem geschützten Platz stehen, wachsen und gedeihen sie fast von alleine. Werden Sie im Freiland gepflanzt, sollten dafür taugliche Sorten ausgewählt werden. Auch macht es in der Handhabung der Pflanzen einen Unterscheid, ob man Buschtomaten oder Stabtomaten nimmt, denn die einen sind pflegeleichter, während die anderen etwas mehr Aufwand beim Anbau bedeuten.
Lesen Sie hier alles über:
► Tomaten pflanzen – im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank
► Tomaten auf der Fensterbank anbauen – eine Schritt für Schritt Anleitung
Am Ende belohnen uns die Pflanzen für unsere Mühen und beschenken uns mit köstlichen Früchten. Aus ihnen zaubern wir dann einen knackigen Kirschtomaten Salat oder herrlich aromatische Tomaten aus dem Backofen, die wir noch mit Knoblauch und Thymian verfeinern. Wenn die Tomatensaison so richtig in Schwung kommt, lohnt es sich einen Jahresvorrat an eingekochter Tomatensauce anzulegen. Auch unsere getrockneten Tomaten und die eingelegten Tomaten in Essigsud schmecken das ganze Jahr über.
Stabtomaten sind der Klassiker, den man so kennt, denn sie wachsen in fast jedem professionellen Gewächshaus. Durch ihr langgestrecktes, aufrechtes Wachstum sind sie die Platz sparendste Form des Tomatenanbaus, der für hohe Erträge sorgt. Die meisten Sorten sind aber leider nicht fürs Freiland geeignet, denn sie verlangen einen geschützten Standort, vertragen weder Wind noch Regen und müssen in regelmäßigen Abständen von Hand hoch gebunden werden.
Buschtomaten wachsen, wie der Name schon sagt, im Vergleich dazu als Busch. Von ihrer Stielbasis aus verzweigt sich die Pflanze mehrfach, so dass ein kräftiger Strauch entsteht, der eher breit als hoch wird. Dadurch verlangen sie deutlich mehr Platz als die hochwachsenden Stabtomaten, denn die buschigen Pflanzen bekommen aufgrund ihrer vielen dicht aneinander und übereinander liegenden Blätter weniger Luft und trocknen dadurch nur langsam ab. Sie haben dadurch ein höheres Risiko an der Braunfäule zu erkranken.
Werden Tomaten in Reihe gepflanzt, also mehrere Tomaten an der selben Stelle, sollte man auf ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen achten, damit ihre Stiele und Blätter immer genügend Luft und Licht bekommen. Zu dicht gepflanzte Tomaten bekommen schneller die gefürchtete Braunfäule, die bei Tomaten für das endgültige „Aus“ sorgt.
Die Kraut- und Braunfäule ist eine Pilzerkrankung, die vor allem im Tomatenanbau für große Schäden sorgt. Auch Kartoffeln und Gurken können die Krankheit bekommen. Grund ist eine zu hohe Feuchtigkeit auf den Pflanzen, die sowohl durch zu hohe Luftfeuchtigkeit und zu wenig Platz, als auch durch Regen und zu niedrige Temperaturen ausgelöst werden kann. Erstes Anzeichen für die Braunfäule sind grau-grüne, bis braune Flecken auf den Blättern, die sich dann auch auf die Früchte ausbreiten.
Um die Braunfäule von vornherein zu vermeiden, empfehlen wir die unteren Blätter (bis zum ersten Fruchtstand) komplett von der Pflanze zu entfernen, damit sie auch von unten immer ausreichend Luftzug bekommt.
Ein altes Hausmittel gegen die Braunfäule, das auch im BIO Anbau erlaubt ist, ist eine Behandlung mit selbst gemachtem Ackerschachtelhalm-Sud. Ackerschachtelhalm ist eine heimische Pflanze, die auf vielen Wiesen und am Ackerrand ganz von alleine wächst.
Auch eine frühzeitige und dann kontinuierliche Behandlung mit einer 10% gen Magermilch-Spritzkur ist hilfreich, denn die Milchsäurebakterien sind ein gutes Mittel gegen Pilze.
Tipp: verwenden Sie nur Magermilch, denn Vollmilch hinterlässt einen Fettfilm auf den Blättern, der dann wiederum für die Russkrankheit sorgen würde.
Sind die Tomaten erst mal mit der Braunfäule befallen, kann man sie so gut wie nicht mehr retten und es empfiehlt sich, sie rigoros zu entsorgen.
Wichtig: entsorgen Sie Tomaten mit Braunfäulebefall niemals auf dem Kompost oder Misthaufen, denn der Pilz hält sich dank seiner Sporen hartnäckig im Boden und hat es so im nächsten Jahr um so leichter, wieder Einzug auf dem Tomatenfeld zu halten. Tomatenpflanzen mit Braunfäulebefall gehören in die Mülltonne.
Freilandtomaten sind spezielle Sorten, die vor allem für den Anbau ohne Überdachung geeignet sind. Die meisten dieser Sorten wurden auf eine Resistenz gegen die Braunfäule gezüchtet und überstehen dadurch auch mal ein paar Tage Regen, ohne großen Schaden zu nehmen. In verregneten und kalten Jahren aber schaffen es auch diese Tomaten nur selten, bis zur ausgereiften Frucht zu überleben.
Schafft man es, die Pflanzen bis zur Ernte gesund zu halten, belohnen Sie und mit dem besten Aroma. Freilandtomaten schmecken deutlich intensiver, haben meist mehr Süße und gleichzeitig eine leichte Säure, die für Tomaten so typisch ist. Sie sind bestens geeignet für köstliche Tomatensalat Rezepte und als gesundes Naschwerk direkt vom Acker.
Tomaten sollten nicht zu oft gegossen werden, denn sonst schmecken die Früchte am ende nach gar nichts. Ein verlässlicher Indikator für den Wasserbedarf der Pflanzen, sind ihre Blätter: lassen die Pflanzen die Blätter leicht hängen oder rollen sie ein, brauchen sie Wasser. Stehen die Pflanzen gut da, kann man beruhigt noch etwas warten. Gießen Sie die Tomaten immer nur unten, also direkt am Boden. Nasse Blätter sind wie Gift für die Pflanzen, denn sie verursachen allzu leicht die Braunfäule.
Nach dem Fruchtansatz kann man die Wassermenge etas steigern, denn jetzt haben die Pflanzen einen erhöhten Bedarf. Ein halber Liter, bis maximal 1 Liter sollte pro Pflanze und Tag aber reichen.
Wichtig: Staunässe ist bei Tomaten unbedingt zu vermeiden, vor allem beim Anbau in Pflanzenkübeln und Balkonkästen muss man also auf einen durchlässigen Boden achten, aus dem ein Zuviel an Wasser ungehindert abfließen kann.
Tomaten zählen zu den Starkzehrern, sie benötigen also jede Menge Nährstoffe Vor allem Stickstoff, aber auch Kalium und Magnesium, ebenso wie Phosphat sind für das gesunde Tomatenwachstum wichtig. Am besten versorgen Sie ihre Tomaten mit einer guten Portion selbst gemachten Kompost oder mit Pferdemist als organischem Dünger. Einer einfach hergestellte Brennnessel Jauche ist auch ein guter Dünger für Tomaten, der bei unseren Tomaten regelmäßig Anwendung findet.
Das Ausgeizen dient der gesunden Entwicklung der Pflanzen. Je mehr Seitentriebe eine einzelne Pflanze hat, um so mehr Kraft braucht sie für ihr Wachstum und um so mehr Risiken lauern zwischen den Blättern. Wir geizen bei Stabtomaten bis auf 2 Seitentriebe alles aus, vor allem im unteren Bereich, damit immer für ausreichend Luftzirkulation gesorgt ist. Haben die Pflanzen eine große von ca. 1 bis 1,5 Meter erreicht, lassen wir 1 bis 2 Triebe in der Blattachsel stehen, und führen diese durchs Anbinden von der Hauptpflanze weg, damit sie sich nicht gegenseitig im Weg sind.
Sobald die grünen Früchte ihre volle Farbe haben und nicht mehr steinhart sind, kann man sie ernten. Je nach Sorte sind reife Tomaten knallrot, hellgelb, orange oder in natürlichen Mustern. Gestreifte Tigertomaten und Zebratomaten, weiße Tomaten oder dunkel violette, braune und sogar schwarze Tomaten sind längst keine Seltenheit mehr.
Vorsicht bei grünen Tomaten: wer eine grüne Tomatensorte anbaut, muss die Früchte immer gut im Auge behalten, denn hier verändert sich die Farbe nur kaum merklich und der Unterschied zwischen anrief Grün und einer reifen grünen Tomate lässt sich nicht immer mit bloßem Auge erkennen.
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