Kompost ist nichts anderes als Pflanzenmaterial das im Lauf der Zeit wieder zu extrem nährstoffreicher Erde wird. Im Fachjargon würde man sagen: es ist die Rotte, also das humusreiche Endprodukt, das bei der Zersetzung organischen Abfalls übrigbleibt.
Kompost ist neuer Nährstoff für ausgezehrte Böden, er erhält die Vitalität des Bodens. Er ist perfekt fürs Gemüsebeet oder üppige Blumenbeete und jeder, der einen eigenen Garten hat, weiß ihn zu schätzen. Selbstversorger, die ein richtiges Gemüsebeet oder ein eigenes Hochbeet haben, selbst Hobbygärtner, die Ihr Gemüse auf dem Balkon anbauen, wissen wie wertvoll dieses Naturprodukt ist. Anstatt einen teuren Sack im Gartencenter zu kaufen, können Sie ihn ganz einfach selber machen.
Redaktionstipp: er ist perfekt für die Selbstversorgung im Frühjahr, denn jetzt beginnt das Pflanzenwachstum aufs neue.
In den Kompost dürfen vor allem Gemüse- und Obstabfälle aus der Küche, aber auch ausgediente Blumensträuße und Grünschnitt aus dem Garten. Besonders gut ist auch alter Kaffeesatz bzw. die Reste aus dem Teesieb, denn sie beschleunigen die Verrottung.
Frischer Rasenschnitt, Laub und Grünschnitt, selbst kleine Ästchen dürfen, ja sollten (!) rein, denn dadurch wird der Komposthaufen im Innern etwas besser belüftet.
Gekochte Essensreste, Brot und vor allem Öl, haben nichts auf dem Kompost verloren. Essenreste und altes Brot locken schnell lästige Nager, wie Ratten, Mäuse und Marder an. Öl und Fett sind für jeden Boden Tabu, denn sie beeinträchtigen die natürlichen Mikroorganismen im Boden.
Der Prozess der Verrottung dauert ca. 6 bis 12 Monate, je nachdem wie aktiv das mikrobielle Bodenleben im Komposthaufen ist und wie gut man ihn pflegt. Durch mehrfaches Umsetzen bzw. Umgraben beschleunigt sich die Verrottung und er kann schneller genutzt werden.
An besonders heißen Tagen sollten Sie den Kompost wenigstens ein bisschen wässern, damit die Mikroorganismen nicht verdursten. Der grundsätzlich beste Platz für den Komposthaufen bzw. Kompostbehälter ist windgeschützter Halbschatten. Im Winter ist es sinnvoll den Kompost abzudecken, damit er nicht zu nass wird oder völlig auskühlt.
Im Frühjahr, wenn das Wachstum der meisten Pflanzen aus dem Winterschlaf erwacht, freut sich jedes Obst und Gemüse im Garten über eine Schaufel Kompost. Im zeitigen Frühjahr, in milden Wintern auch schon Ende Februar, wird der frische Kompost nur oberflächlich in die Erde eingearbeitet. Kompost braucht Luft, um seine Nährstoffe ans Erdreich abzugeben, außerdem erzeugt frischer Kompost Wärme, die dem Wurzelbereich der Pflanzen schaden könnte. Kompost also niemals zu tief in den Wurzelbereich einarbeiten.
Unser selbst gebautes Hochbeet ist das beste Beispiel, wie Kompost als Nährstoff genutzt wird. Eingearbeitet in die obere Deckschicht und etwas weiter unten auch als eine grobe Schicht angelegt, ist er vor allem für die sogenannten Starkzehrer im Hochbeet Gold wert. Rhabarber, Tomate, Paprika und Gurke, aber auch Lauch, alle Kohlarten, einschließlich Kohlrabi, Blumenkohl und Brokkoli, Zucchini und Kürbis brauchen viele Nährstoffe.
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Alter Kompost, also Kompost der wenigsten 2 Jahre alt und bereits gut verrottet ist, können Sie im Herbst und Winter als Mulchschicht fürs Gemüsebeet nutzen. Jetzt bringt er zwar dem Pflanzenwachstum nichts mehr, denn auch die meisten Pflanzen gehen in den Winterschlaf, aber gerade auf ungenutzten Flächen im Gemüsebeet verbessert er das Bodenleben und die Bodenstruktur langfristig. Am besten wird die Kompost-Mulchschicht mit dem letzten Rasenschnitt des Jahres abgedeckt, so ist ein aktives Bodenleben am besten gewährleistet.
Hat man kein Gemüsebeet oder keinen Garten und baut nicht mal Feldsalat im Blumentopf an, macht es vermutlich keinen Sinn, seine Küchenabfälle selber zu kompostieren. Dann ist es einfacher, ihn in die Biotonne zu geben, denn diese werden in großen Kompostwerken weiter verarbeitet.
Wichtig: Sollten Sie Kompost haben, den Sie nicht selber verwenden oder an befreundete Gärtner weitergeben können, entsorgen Sie ihn bitte nicht über die Restmülltonne! Es ist ein Wertstoff, also ein wertvoller Stoff im natürlichen Kreislauf. Entsprechend sollte er auch irgendwo Verwendung finden und nicht in der Müllverbrennung landen. Geben Sie ihn in die Biotonne, oder bringen ihn im schlimmsten Fall bringt zur Grüngut-Sammelstelle.
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