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Jungpflanzen Anzucht, Tipps zur Vorbereitung, Aussaat und Pflege

Jungpflanzen Anzucht

Die Jungpflanzen Anzucht fängt im zeitigen Frühjahr an

Die Anzucht von Jungpflanzen beginnt bereits in den letzten Wintermonaten. Jetzt werden Samen in die Anzuchterde gesteckt, Fensterbretter freigeräumt oder kleine Gewächshäuser für die Vorkultur eingeheizt und der Anbau der Jungpflanzen im Freien vorbereitet. Auch zuhause lassen sich viele Gemüsepflanzen bereits im Februar und März vorziehen, sowohl auf der Fensterbank, als auch in geschützten Lagen draußen.

Die wichtigsten Schritte der Jungpflanzen Anzucht gliedern sich in die frühzeitige Aussaat, die richtige Pflege, wie notwendiges Pikieren und richtiges Gießen, und anschließend das Auspflanzen in den Gemüsegarten oder in Kübel auf dem Balkon, wo die Pflanzen dann den Rest des Jahres stehen.

Gemüse auf dem Balkon anbauen – die wichtigsten Tipps & Tricks

Aussaat und geeignete Aussaaterde

Nichts leichter als das, man muss ja nur Samen besorgen, Erde in Töpfe packen, die Samen da rein und fertig. Aber leider ist es in der Realität meist nicht so einfach. Die erste wichtige Entscheidung ist die richtige Erde, den nicht jede Erde ist dafür geeignet. Unsere Erde aus dem Garten zum Beispiel weist meist keinen ausreichenden Humusgehalt im Boden auf und in nicht seltenen Fällen zu lehmhaltig, was den zarten Keimlingen ein Wachstum erschwert. Im Fachhandel gibt es so genannte Anzucht- bzw. Aussaaterde, bei der das Verhältnis von Nährstoffen genau auf den Bedarf der Samen und Keimlinge abgestimmt ist. Außerdem sind im gewöhnlichen Gartenboden häufig jede Menge Keime und Pilze vorhanden, die die anfangs noch sehr schwachen Jungpflanzen schnell schädigen können. Die sogenannte Umfallkrankheit zum Beispiel ist eine Pilzerkrankung, die die jungen Pflänzchen am Stielansatz direkt über der Erde faulen und somit umfallen lässt.

Wer dennoch versuchen möchte Anzuchterde selber zu machen, sollte möglichst guten Kompost und frisch aufgeworfene Erde von Maulwurfshügeln verwenden.

► Anzuchterde bzw. Aussaaterde selber machen

Welches Gemüse muss man im Frühjahr vorziehen?

Langsam wachsende Gemüsesorten, wie Tomaten, Auberginen, Paprika und Chiigewächse sollten schon ab Ende Februar, spätestens März vorgezogen werden, denn sie sollten Mitte Mai als bereits große und gesunde Pflanzen in den Boden. Aber auch einfacher Salat, wie Kopfsalat, Rucola und Asiasalat haben einen deutlichen Vorsprung im Gemüsebeet, wenn man sie bereits im zeitigen Frühjahr vorzieht. Ebenso profitieren Kohlrabi, Brokkoli und Blumenkohl von der Voranzucht, denn auch sie haben ein längere Keimdauer.

Mehrjährige Kräuter, wie Thymian, Rosmarin und Salbei sollten schon im Frühjahr in den Garten, damit sie vor der Sommerhitze noch richtig anwachsen. Möchte man diese Kräuter selber ziehen, sollte man mit der Vorkultur spätestens im März beginnen.

Vorgezogenen Küchenkräuter, wie Petersilie, Schnittlauch, Dill und Koriander sind als Jungpflanzen noch recht empfindlich und sollten frühestens Ende April in den Gemüsegarten gepflanzt werden. Die Voranzucht geht bei diesen Kräutern aber recht langsam, man sollte also auch hiermit bereits im März beginnen.

► Kräuter auf der Fensterbank

Zucchini, Gurken und Kürbis brauchen für die Anzucht Temperaturen von 23-25 Grad, hier ist es sinnvoll mit der Voranzucht im geheizten Gewächshaus bis Anfang/Mitte April zu warten, da sie dann als Jungpflanzen einen guten Start in Frühsommerliche Außentemperaturen haben.

Jungpflanzen richtig gießen

Gießen Sie ihre Jungpflanzen nicht zu viel, sondern nur so, dass die Erde nie droht auszutrocknen. Zu viel Wasser und im schlimmsten Fall Staunässe, lassen die empfindlichen Stiele der Pflänzchen schnell durch einen Pilzbefall faulen, außerdem sorgt eine Überversorgung mit Wasser für auch ungewolltes Bakterienwachstum in der Erde.

Welche Temperatur und wie viel Licht für Jungpflanzen?

Die Jungpflanzen sollten hell und warm stehen, ihre bevorzugen Temperaturen liegen meistens bei 18-20° C. Nach 3 bis 4 Wochen haben sich an den Keimlingen ausreichend Wurzeln gebildet und die Pflänzchen können jetzt schon etwas kühler stehen. 14-16 Grad sind für die meisten Jungpflanzen ausreichend, damit sich ihr Wachstum optimal auf die zukünftige Außenwelt vorbereiten. Auch ausreichend Belüftung und Licht ist notwendig, damit die Pflänzchen gleichmäßig und kräftig wachsen. Bei zu wenig Licht schießen sie, strecken sich also extrem der Lichtquelle entgegen, was bei ihren Stielen für Schwäche und im schlimmsten Fall für ein Einknicken sorgen würde.

Jungpflanzen pikieren und umtopfen

Unter Pikieren versteht man das Vereinzeln der kleinen Keimlinge, die zahlreich nebeneinander in Anzuchtschalen aus den Samen aufgelaufen sind. Das Pikieren ist also die Vorstufe zum Umtopfen. Als erstes wird die Erde rund um die Pflänzchen in der Anzuchtschale vorsichtig mit einem Pikierstab gelockert. Dann ziehen Sie die einzelnen Pflänzchen vorsichtig aus der Erde, ohne dabei die lange zarte Wurzel zu zerreißen. Anschließend werden sie in etwas größere Töpfchen gepflanzt, wobei vorab ein Loch in die Erde gedrückt wird, in das man die lange Wurzel vorsichtig einsetzt. Anschließend wird das Loch um den Stiel vorsichtig geschlossen und die Erde leicht mit den Fingern angedrückt. Jetzt kann die Jungpflanze ihre nächste Wachstumsphase absolvieren, bevor sie dann ins Freie gepflanzt wird.

Ab wann können die Jungpflanzen in den Gemüsegarten?

Frostempfindliche Gewächse, wie Tomaten, Paprika, Auberginen, aber auch Gurken, Zucchini und Kürbis, dürfen erst nach sogenannten Eisheiligen Mitte Mai raus ins Freie. Wer seine Tomaten auf der Fensterbank bald möglichst ins Freie entlassen will, muss also Vorsorge treffen. Eine Möglichkeit für einen vorzeitigen Auszug sind Frühbeete, die mit einer Glas- oder Folienabdeckung noch vor zu kalten Temperaturen geschützt werden. In den Frühbeeten hat es meistens 3-4 Grad mehr als außen, sie sind also nicht für große Kälteschübe geeignet. Sollten im Mai noch mal Temperaturen von unter -5 Grad drohen, müssen auch Frühbeete noch zusätzlich geschützt werden.

Tomaten pflanzen im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank

Muss man Setzlinge vor dem Auspflanzen abhärten?

Muss nicht, aber schaden tut es auch nicht. Wächst ein Pflänzchen bei optimalen Bedingungen an, hat also ausreichend Licht, warme Temperaturen, keine Temperaturschwankungen und auch keinen Wind zu ertragen, so fällt ihm der Wechsel ins Freie oft schwer. Damit die Pflänzchen sich darauf besser vorbereiten, kann man sie langsam an die Bedingungen im Freien gewöhnen und ihnen so die Chance geben, ihren Stoffwechsel anzupassen. Dadurch haben sie dann in späteren Zeiten deutlich besseres Wurzelwachstum und ingesamt ein schnelleres Wachstum.

Zum abhärten werden die Jungpflanzen einfach die letzten 14 Tage, bevor sie ausziehen, tagsüber an einem geschützten Platz im Freien abgestellt. Achten Sie darauf, dass sie nicht in der prallen Sonne stehen und auch Kälte und Wind nicht ausgesetzt sind. Abends werden die Pflanzen dann wieder rein geholt und wenn ein Tag mal keine guten Bedingungen verheißt, schadet auch eine Pause dem Abhärten nichts.

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