Will man Gemüse auf dem Balkon anbauen, so findet man im Internet zahlreiche kleine Blogs und unzählige Erfahrungsberichte von Selbstversorgern, die in der Stadt leben und auf kleinstem Raum ihr eigenes Gemüse anbauen. Unter dem Namen urban gardenien machte dieser Trend schon vor einigen Jahren die Runde und seit dem hat er sich in der Welt der kreativen, keinen Gemüsebauern fest platziert.
Redaktionstipp: Gemüse auf der Dachterrassse, auf dem Balkon und sogar Gemüse auf der Fensterbank anzubauen, ist leichter als gedacht. Viele Pflanzen benötigen nur wenig Platz, um voll zu gedeihen. Tomaten auf der Fensterbank sind der Klassiker, aber auch die Tomaten im Blumentopf wachsen auf dem Balkon super, ebenso wie Salat im Blumentopf oder Rhabarber im Kübel. Die Selbstversorgung in der Stadt ist in heutigen Zeiten oft eine gute Alternative zu teurem Gemüse aus dem BIO Laden.
– Tomaten möchten geschützt stehen. Ein Plätzchen an der sonnigen Hauswand, mit Blick nach Süden, mögen sie besonders.
– Auberginen würde man in unserem Klima wohl gar nicht so auf dem Acker vermuten, aber die Nachtschattengewächse fühlen sich tatsächlich genauso wohl bei uns wie Tomaten. Sie stehen am liebsten in einem etwas größeren Topf, dessen Boden mit passenden Mischkulturpflanzen bepflanzt ist.
– Salat wächst auch in kleinsten Töpfen noch gut, solange seine Erde immer gleichmäßig feucht gehalten wird.
– Kohlrabi ist ein dankbares Gemüse für den Balkon oder die Dachterrasse. Vor allem mit Radieschen, aber auch mit Lauchzwiebeln und Bohnen verträgt er ich bestens im gemeinsamen Topf.
– Gurken brauchen zwar eine Rankhilfe, sind ansonsten aber recht ansruchslos und gedeihen gut auf wenig Platz. Die direkte Nähe zu Tomaten sollte man meiden, am besten sind ein paar Meter Abstand zwischen beiden Pflanzen.
– Radieschen sind völlig unkompliziert. Egal ob Erde aus dem Garten oder Pflanzende aus dem Baumarkt, Radierern ist so ziemlich alles egal, Hauptsache sie haben einen sonniges Plätzchen, an das immer frische Luft und ausreichend Wasser kommt. Humus brauchen sie nur am Anfang zum anwachsen, eine weitere Düngung ist nicht nötig.
– auch Kartoffeln kann man auf dem Balkon oder der Dachterrasse anbauen. Am besten steckt man sie einfach in einen alten Jutesack, den man stetig mit etwas mehr Erde gefüllt. So werden die Kartoffeln am Anfang ihrer Wachstumsphase gehäufelt und wachsen am besten.
– Mangold ist ein herrliches Gemüse, das sich auf vielfältige Arten in der Küche verwenden lässt. Auf dem Balkon wächst er prächtig, solange er ausreichend Dünger bekommt und Staunässe vermieden wird. Eine Hand voll Hornspäne oder selbst gemachter Kompost werden von Anfang an in die Erde eingearbeitet, gegossen wird nur wenn die Erde droht auszutrocknen.
Auch die Mischkultur mit mehreren verschiedenen Pflanzen in einem Beet hat sich auf kleinem Raum bewährt. Viele Pflanzen unterstützen sich gegenseitig im Wachstum und halten sich Schädlinge bzw. Krankheiten vom Leib. Im folgenden zeigen wir Euch welche Pflanzen sich mögen und welche sich eher meiden. Dabei geht es nicht um den Standort, den sich die Pflanzen teilen, sondern ob sie in einem gemeinsamen Topf stehen.
– Salat ist ein echter Allrounder im Gemüsebeet. Er mag nahezu alles an Nachbarn, wie Bohnen, Erbsen, Gurken und Tomaten, aber auch Kohl, Lauch, Zwiebeln , Radieschen, Mangold, Kohlrabi, Mais und Karotten. Eines der wenigen Gewächse, die ihn nerven sind Selleriepflanzen.
– Auberginen mögen Radieschen, Salat und Kohlrabi mit im Topf stehen haben und auch ein bisschen Kamille tut ihrem Wachstum durchaus gut. Weniger gut passen sie zu anderen Nachtschattengewächsen, wie Tomaten und Kartoffeln.
– Gurken lieben Dill, Erbsen, Fenchel und alles an Salat in ihrem Kübel. Weniger passend sind Tomaten und Radieschen.
– Kartoffeln mögen alles an Kohl, aber auch Mais, dicke Bohnen und Spinat sind ihnen willkommen. Nicht geeignet sind Kürbis und Tomaten.
– Tomaten teilen sich ihren Topf am liebsten mit Basilikum und Petersilie, der auch alle Arten von Salat und Spinat sind geeignet. Sie vertragen sich nicht mit Kartoffeln, Gurken und Erbsen. Bohnen hingegen würden gut passen.
– Bohnen mögen Mais, denn an den lang aufrecht wachsenden Stielen können sie perfekt in die Höhe ranken. Am Boden mögen sie Karotten, Sellerie, Blumenkohl und Brokkoli.
– Radieschen sind die perfekten Lückenfüller, denn man sät die kleinen Samen direkt auf ein freies Plätzchen, bedeckt sie nur dünn mit Erde und ein paar Tage später ist die Lücke gefüllt. Sie vertragen sich bestens mit allen Salatsorten, aber auch zwischen Karotten, Pastinaken und Lauch sind sie glücklich. Mit Gurken, Kohl und Zwiebelgewächsen passen sie weniger gut zusammen.
Hat man dann im Sommer frisches Gemüse aus der eigenen Produktion, kann man sich jeden Tag ein herlich frisches und 100% gesundes Essen zubereiten. Aus den zahlreichen Tomaten, die meist ab Juli geerntete werden können, lassen sich knackiger Tomatensalat mit eigenem Basilikum, schnelle Tomaten Pizza oder ein schöner Kartoffelsalat mit Tomaten und Oliven zaubern. Sollte die ernte zu üppig ausfallen, legt man sich durchs Tomaten einkochen einen schönen Vorrat an selbst gemachtem Tomatensugo zu.
Mangold verarbeiten wir sowohl als frisches Pfannengemüse zu, aber auch in Kombination mit selbst geerntetem Bohnengemüse oder als cremige Mangoldsuppe schmeckt er super.
Die Kartoffeln im Jutesack reifen übrigens deutlich früher als gewöhnliche Kartoffeln auf dem Acker, vor allem wenn sie ein sonniger und gut bewässertes Plätzchen auf dem Balkon haben. So kann man meistens schon im August vorsichtig die ersten Knollen aus dem Sack pulen und als frischen Kartoffelsalat oder als kleine würzige Rosmarinkartoffeln genießen.
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