cooknsoul.de Logo Suche

Lachs ist gesünder als Fleisch, das zumindest sagt die ernährungsbewusste Gesellschaft. Lachs enthält viele wertvolle Omega 3 Fettsäuren, die gut fürs Herz sind, außerdem jede Menge Vitamine und er versorgt uns mit viel Kalzium und Magnesium. Doch der orangerote Fisch ist auch sehr fett und nicht selten stark belastet mit Schadstoffen und Antibiotika. Lesen Sie hier welchen Lachs Sie unbesorgt essen können und wie gesund oder ungesund der regelmäßige Genuss wirklich ist…

Lachs

Lachs ist keine Massenware, sondern eine Delikatesse!

Über Lachs, den beliebtesten Speisefisch der Deutschen, hört man immer wieder Horrormeldungen und diese dürfen einen ruhig verunsichern. Schadstoffe, Chemikalien, sogar Antibiotika im Fischfleisch, grauenhafte Massentierhaltung in Auqakulturen und nicht zuletzt die Verschmutzung und Zerstörung der Meere. Auf der anderen Seite heißt es doch immer Lachs sei so gesund und man solle ihn, im Rahmen einer gesunden Ernährung, mindestens 1x pro Woche essen.
Das würde stimmen, wenn es da nicht ein paar kleine Details zu beachten gäbe…

Als Verbraucher geht man davon aus, dass man, wenn man beim Einkauf auf die Herkunft, die Fangart und natürlich auf BIO Qualität Wert legt, auf der sicheren Seite ist. Doch der Schein trügt und man sollte sich ein paar mehr Gedanken machen.

Lachs schmeckt gut und grundsätzlich ist sein orangerotes Fleisch auch gesund, aber wer gerne Lachs isst, sollte sich darüber im Klaren sein, dass alles seinen Preis hat. Und damit meinen wir nicht nur das Eurozeichen, das auf der Packung klebt und je nach Qualitätsanspruch von 2€ für 100 Gramm einfachen BIO Lachs aus dem Discounter, bis zu 4,50€ für die selbe Menge Lachs reicht.

Lachs aus Aquakultur – Fluch oder Segen

Der atlantische Lachs ist ein Kaltwasserfisch, der ursprünglich im Nordatlantik und seinen Nebenmeeren beheimatet war. In seiner Heimat, Nordamerika, Russland, Grönland und dem nördlichen Europa ist er allerdings seltener geworden und das meiste, was heute in den Supermärkten im Kühlregal landet, stammt aus Auquakulturen in Chile oder Norwegen.

Doch was bedeutet Aquakultur? Ist es ein Seegen, dass wir kontrollierte Fischqualität auf den Teller bekommen und der stetig schrumpfende, natürliche Bestand der Lachse geschont wird (immerhin stammen mittlerweile 90% von dem was bei uns auf dem Teller landet aus solchen Fischzuchten). Oder ist es ein Fluch, weil diese riesigen, schwimmenden Fischfarmen das ökologische Gleichgewicht ganzer Meeresregionen zerstören?

Es gibt ökologische Aquafarmen! Vorreiter ist hier der Anbauverband NATURLAND. Seine strengen Richtlinien gelten für die Zucht von Lachs, Forelle, Karpfen, Muscheln, Shrimps und tropischen Süßwasserfischen. Außerdem muss es ja auch nicht immer Lachs sein, Forellen und Saibling aus heimischen Gewässern, oder internationale Fischspezialitäten wie Makrele, Dorade, Wolfsbarsch und Seeteufel sind tolle Alternativen – doch auch hier gilt: achten Sie auf ein anständiges Siegel!

Aquakultur nach konventionellen Standards

Laut Stiftung Warentest werden bei den Aquakultur Kontrollen für Schadstoffe, vor allem giftigen Metallen wie Quecksilber, Blei und Kadmium nur noch selten nennenswerte Spuren gefunden. Auch die Belastung mit Antibiotika soll sich, durch Impfungen der ganz jungen Zuchtlachse, reduziert haben und oft heißt es, dass der Fisch aus Auqakultur mindestens so gesund ist, wie der Wildfang.

Doch was wird an die über 400.000.000 (in Worten: Vierhundert Millionen ! ) gezüchteten Lachse jeden Tag verfüttert? Ein Wildlachs ernährt sich hauptsächlich von kleinen Fischen und Krebstieren, ein Zuchtlachs bekommt stattdessen Pellets, die nur zu 1/5 aus Fischöl und Fischmehl besteht und zu 4/5 aus pflanzlichen Proteinen und Ölen, meist aus brasilianischem Soja und eben dieses Soja steht im Verdacht, die Abholzung des Regenwaldes im Amazonas voranzutreiben.

Wer viel frisst, scheißt viel. Und das ist das nächste Problem großer Fischfarmen. Während ein Wildlachs oft viele Kilometer zurücklegen muss, m ausreichend Nahrung zu finden, leben in den Fischzuchten meist mehrere Zehntausend Fische in einem runden Käfig von etwas über 60 Metern Durchmesser. Diese Käfige schwimmen nebeneinander in den nördlichen Fjorden von Norwegens Atlantikküste, es summieren sich also oft Hunderttausende Fische in einer einzigen Anlage. Die immense Menge Kot der Tiere und auch Futtermittelreste verseuchen das Gewässer, welches frei zirkulieren kann und damit das umliegende Meer maßlos verunreinigt. Die Abfallstoffe werden zwar auf natürlichem Weg von Bakterien im Meerwasser zersetzt, aber diese benötigen dafür so viel Sauerstoff, dass er für andere Meeresbewohner knapp wird.

Auch Parasiten und Krankheiten haben hier einen perfekten Nährboden. Diese, aber auch die dagegen angewendeten Chemikalien und Pestizide, dringen von den Farmen aus ins offene Meer und zerstören dort die empfindlichen Lebensräume anderer Tier- und Pflanzenarten.

Fazit: Die Massentierhaltung in konventionellen Fischfarmen bedroht vielleicht nicht direkt unsere Gesundheit, aber in jedem Fall die wild lebenden Fischarten und das Ökosystem der Meere. Auch der Bestand der vermeintlich geschonten Wildlachse ist von intakten Lebensräumen abhängig. Lachs aus konventioneller Auqakultur sollte man nicht kaufen!

Aquakultur nach ökologischen BIO Standards

Zwar gelten auch für den BIO Lachs aus dem Discounter Vorschriften, was Futtermittel, Haltungsform und Besatzdichte angehen, aber betrachten wir die Details können wir ausschließlich dem BIO Lachs mit dem Naturland Siegel unsere Zustimmung geben. NATURLAND verlangt schon bei der Auswahl der Standorte, aber auch bei der Bewirtschaftungsform, dass umliegende Ökosysteme nicht beeinträchtigt werden. So ist die Besatzdichte der Fische zum Beispiel nur gering und die Artenvielfalt der Gewässer muss erhalten bleiben.

Krankheiten werden in erster Linie durch Naturheilverfahren behandelt, konventionelle Medikamente und Behandlungsmethoden werden nur in seltenen Ausnahmefällen durch einen Tierarzt gestattet und sind mit sehr langen Absetzzeiten verbunden. Chemische Mittel zur Parasitenbekämpfung am Fisch, aber auch der Einsatz von Kupfer zur Pflege und Reinigung der Netze von Muscheln sind nicht gestattet. Das normale EU-Bio-Siegel verbietet kupferhaltige Antifouling-Mittel nicht, obwohl Kupfer für alle Wasserbewohner schädlich ist und es biologisch nur schwer abgebaut wird.

Die Futtermittel beim Naturland BIO Lachs müssen zum größten Teil durch die Eigenproduktion der Gewässer gewährleistet werden. Das heißt, dass zwar biologische Dünger für das natürliche Algenwachstum eingesetzt werden dürfen, bei deren Bedrafsrechnung aber sogar die am Gewässer lebenden Vögel einberechnet werden, da deren Ausscheidungen ebenfalls als Düngemittel gelten. Anders als beim normalen EU-BIO-Lachs, an den sowohl konventionelle Fischabfälle, als auch 100% Beifang Fische verfüttert werden dürfen (als Beifang bezeichnet man Fische, die in den großen Schleppnetzen großer Fischfangkutter hängen bleiben, oftmals sind dies seltene, geschützte oder vom Aussterben bedrohte Fischarten), müssen beim Naturland BIO Lachs sämtliche Futtermittel BIO Standards entsprechen. Außerdem werden benötigte tierische Eiweiße und Fette zu einem Großteil aus den Resten der Speisefischverarbeitung von zertifizierten, ökologischen Betrieben hergestellt und sollen aus der Region stammen.

Fazit: wer gerne Lachs mit gutem Gewissen essen möchte, sollte dies wie beim Sonntagsbraten auf seltene Anlässe beschränken. In jedem Fall sollte man auf Produkte mit dem Naturland BIO Siegel zurückgreifen und sich überlegen, ob es als Alternative nicht auch mal eine Forelle aus heimischen Gewässern sein kann.

Hier gehts zu unseren besten Lachsrezepten für den besonderen Anlass und zu tollen Fischalternativen!

Lassen Sie sich inspirieren…

Kommentare sind geschlossen.