Sich vegan zu ernähren ist ein Bekenntnis für einen fairen Umgang mit Tieren und für die Stärkung, Einhaltung sowie Ausweitung von Tierrechten. Aber natürlich auch eine Entscheidung zu bewusster sowie gesunder Ernährung unter der Beachtung nachhaltiger ökologischer Faktoren.
Um das Rad nicht neu zu erfinden, werden folgend vier Themen angerissen. Wer sich intensiver mit den einzelnen Punkten auseinander setzen will, findet am Artikelende weiterführende Links.
Der Trend geht immer mehr dahin, aus gesundheitlichen und ethischen Gründen auf tierische Produkte zu verzichten. Studien zeigen eindeutig, dass fleischlose Ernährung Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck oder gestörten Fettstoffwechsel senkt. Deshalb leiden Vegetarier und Veganer deutlich seltener unter Diabetes, Gicht und Herz-Kreislauferkrankungen. (Hier finden Sie weitere Informationen zu einer gesunden und ausgewogenen veganen Ernährung.)
Falsche und einseitige Ernährung ist ein Hauptgrund für viele Volkskrankheiten in der westlichen Welt. Übermäßiger Fleischkonsum führt zu einseitiger Ernährung und einem Mangel an vielen Vitaminen und Mineralstoffen.
Ebenso ist der Antibiotikamissbrauch in der (Massen-)Tierhaltung ein nicht zu verachtender Punkt in einer bewussten, ausgewogenen Ernährung. Durch die verstärkt Antibiotika vorbelastete Fleischzufuhr wächst die eigene Antibiotikaresistenz und es befinden sich vor allem ständig – auf Dauer schädliche – Antibiotikaspuren in unserem Organismus.
Ein Vegetarier isst im Allgemeinen kein Fleisch um die nicht artgerechte (Massen-)Tierhaltung und das meist unwürdige (Ab-)Schlachten von Tieren nicht zu unterstützen. Wenn man weiter bedenkt, dass auch die Produktion von Milch und Eiern verstärkt das Töten von Tieren voraussetzt, ist der Schritt zum Veganer nicht mehr weit.
Zur Erklärung:
Für die Eierproduktion werden Legehennen benötig. Bei deren Züchtung entstehen aber 50% männliche Küken, die für die Eierproduktion nicht zu gebrauchen sind und sofort getötet werden. Meist durch unwürdige Methoden wie Massenvergasung oder durch Schreddern lebendiger Tiere.
Bei den Milchkühen verhält es sich so, dass viele Tiere, nachdem die Milchleistung zurückgeht, ebenfalls aus ökonomischen Gründen getötet werden, um Platz für „funktionsfähigere“ Tiere zu machen. Dies ist oft bereits nach wenigen Jahren der Fall. Künstlich hervorgerufene Schwangerschaften erhöhen die Milchleistung weiter. Werden weibliche Kühe geboren, werden diese in direktem Weg in den Milchkuhkreislauf aufgenommen, wohingegen männliche Kälber nach wenigen Jahren als Kalbsfleisch verarbeitet werden.
Haltung (oft Massentierhaltung), Transport zum Schlachthof und die unwürdigen Schlachtungsmethoden an sich bedeuten insgesamt sehr viel Leid für die Tiere. Leid, das in direktem Zusammenhang mit unserem Fleischkonsum, aber auch der anderweitigen Verwertung von Tieren und deren Produkte (Kleidung und Kosmetika) steht.
Oft spielen aber noch viel mehr (ethische) Gründe eine Rolle, sich bewusst vegan zu ernähren:
Futtermittelproduktion in dem Ausmaß um die heutige Massentierhaltung zu versorgen, ist oft nur durch großflächige Monokulturen und deren Überdüngung zu bewerkstelligen. In den heutigen Dimensionen bedeutet dies ein ökologisches Desaster. „Verschwendung“ von Ackerflächen und die Vertreibung von vielen einheimischen (leider nicht ökonomisch vorteilhaften) Agrarprodukten nimmt Ihren Lauf.
Dazu kommt die verstärkte Emission von Treibhausgasen aus der Massenlandwirtschaft.
Denn die Landwirtschaft in Deutschland trägt maßgeblich zur Emission klimaschädlicher Gase bei. Dafür verantwortlich sind vor allem Methan-Emissionen aus der Tierhaltung und dem Wirtschaftsdünger (Gülle, Festmist) sowie Lachgas-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden als Folge der Stickstoffdüngung (mineralisch und organisch). (Quelle Umweltbundesamt)
Im Jahr 2011 war die deutsche Landwirtschaft für die Emission von rund 70 Millionen Tonnen (Mio. t) Kohlendioxid (CO2)-Äquivalenten verantwortlich. Das sind 7,7 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen dieses Jahres. Die Emissionen aus der der Landwirtschaft sind damit nach den energiebedingten Emissionen aus der stationären und mobilen Verbrennung (83,0 %) zusammen mit den prozessbedingten Emissionen der Industrie (7,6 %) der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen in Deutschland. (Quelle Umweltbundesamt)
Ein weiterer Grund dafür, keine tierischen Produkte zu konsumieren, ist in der Ernährungsgerechtigkeit begründet.
Die Massenzucht von Tieren rein mit dem Ziel, tierische Produkte für den menschlichen Konsum zu schaffen, bindet Ressourcen wie Nährstoffe, Proteine oder auch Kalorien. Diese werden im tierischen Organismus hauptsächlich dazu verwendet das Skelett aufzubauen oder Energie für die wichtigsten Körperfunktionen und die Bewegung bereit zu stellen. Zusätzliche Nahrung aus der gebundenen Nahrung ist dadurch aber noch lange nicht entstanden. Eine sinnvolle und gerechte Nahrungsverteilung ist somit nicht gegeben. Die Verteilung ist rein geprägt durch ökonomisches Denken und Handeln sowie Profitabsicht.
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