Die Auswahl an Lebensmitteln ist heutzutage überwältigend groß. Bei allem Enthusiasmus über die große Vielfalt werden Aspekte der Nachhaltigkeit bei Kaufentscheidungen leicht vernachlässigt. Dabei hat das eigene Kaufverhalten eklatante soziale und umweltbezogene Auswirkungen. Lesen Sie hier Tipps, wie Sie nachhaltig einkaufen können und welche Folgen damit einhergehen.
Lebensmittel, die direkt aus der Region stammen, sorgen durch die kurzen Transportwege, auf denen sie in den Supermarkt gelangen, nicht nur für einen geringeren CO2 Ausstoß und sind somit umweltfreundlicher. Sie sind auch deutlich frischer und somit gesünder, als jene, die einen weiteren Weg zurücklegen mussten. Gleichzeitig kann durch den Kauf regionaler Produkte die Konjunktur der eigenen Region gestärkt werden, was auch das Erzielen fairerer Preise für die dort ansässigen Bauern beinhaltet.
Gleichzeitig sollte beim Einkauf nicht nur an die lokalen Bauern gedacht werden. Besonders bei Nahrungsmitteln, die grundsätzlich aus fernen Ländern importiert werden müssen, wie Kaffee oder Kakao, sollten alle Menschen berücksichtigt werden, die an deren Produktion beteiligt sind. Dies beinhaltet besonders menschenwürdige Arbeitsbedingungen und faire Abnehmerpreise für den Primärerzeuger. Da man sich von diesen Aspekten in den meisten Fällen nur schwer persönlich überzeugen kann, sollte man auf Produkte mit Fair Trade Siegeln, wie z.B. TransFair, El Puente oder GEPA setzen.
Produkte, die mit einem Bio-Zertifikat versehen sind, müssen bestimmte Voraussetzungen im Hinblick auf die verwendeten Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln sowie Standards in der Tierhaltung und Fütterung erfüllen. Auch Gentechnik ist verboten. Teilweise existieren zusätzliche Auflagen bezüglich Nachhaltigkeit im Ackerbau und Pestiziden. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass verschiedene Bio-Siegel auch verschieden hohe Anforderungen stellen. So sind die Regeln des bekannten EU-Biosiegels vergleichsweise lax, während andere, wie zum Beispiel Demeter, Naturland oder Bioland, deutlich strengere Auflagen formulieren. Genaues Hinschauen lohnt sich also.
Obst und Gemüse, das saisonal in der Heimat gewachsen ist deutlich umweltfreundlicher, als jenes, das tausende Kilometer im Flugzeug zurückgelegt hat oder in einem mit viel Energie beheizten Gewächshaus gezogen wurde. Auch wenn die Verfügbarkeit verlockend ist, sollte im Winter lieber zum Apfel als zu den Himbeeren gegriffen werden. Dies hilft nicht nur der Klimabilanz, ist saisonales Obst und Gemüse doch nicht nur umweltfreundlich, sondern auch gesünder als nicht saisonales.
Die Fleischproduktion belastet die Umwelt auf mehr als eine Weise. Zum einen sind sowohl die Tierhaltung als auch die Fleischverarbeitung extrem energie- und ressourcenintensiv. Zum anderen sorgen Rinder für einen beträchtlichen Methanausstoß, wodurch der Klimawandel zusätzlich vorangetrieben wird. Angesichts dessen sollte dem Verbraucher, dem Nachhaltigkeit wichtig ist, eine Reduktion seines Fleischkonsums ans Herz gelegt werden.
Beim Kauf von Fisch ist es ratsam, sich genau über dessen Herkunft zu erkundigen. So macht es beispielsweise einen wichtigen Unterschied, ob der schmackhafte Lachs aus zertifiziert nachhaltiger Fischerei oder aus überfischten Gewässern stammt. Letzteres kann die Fischbestände, die Artenvielfalt und damit das ganze marine Ökosystem in ihrer Gesamtheit gefährden.
Wenn bewusst und unter Aspekten der Nachhaltigkeit eingekauft wird, kann sich dies auf dem Kassenzettel bemerkbar machen. Bio, Fair Trade und Co. sind häufig teurer als die herkömmlichen Produkte, weshalb es verlockend erscheint, doch zur nicht-zertifizierten Eigenmarke des Supermarkts zu greifen. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass Geld, welches in nachhaltige und ethisch produzierte Lebensmittel fließt, in jedem Fall eine hervorragende Investition darstellt. Sei es im Hinblick auf die Umwelt, auf die an der Produktion beteiligten Menschen oder auf die Gesundheit der Pflanzen und Tiere und damit letztendlich auch unserer eigenen.
Schreibe einen Kommentar