Egal wo man hinsieht, jetzt leuchten die Tomaten auf den Marktständen in den buntesten Farben. Rot, Orange, dottergelb oder zart hellgelb, grün marmoriert, von dunklem Schwarzgrün oder fröhlich mit grünen und gelben Streifen, die unterschiedlichsten Tomatensorten stapeln sich in den Auslagen.
Eines ist klar: die Zeiten, in denen das monotone Rot der Holländischen Treibhaustomaten vorherrschte, sind vorbei!
Das Ursprungsland der Tomate ist wohl Mittel- bzw. Südamerika, wo sie schon vor 2500 Jahren von den Maya und anderen Urvölkern angebaut wurde. Durch Kolumbus und Konsorten gelangte sie dann vermutlich um 1500 bis nach Europa.
Anfangs nur als Zierpflanze kultiviert, gewann die Tomate vor allem in Italien und anderen südeuropäischen Ländern ihre Bedeutung als Zutat in der Küche. Erst um 1900 eroberte sie sich ihren festen Platz auch in den deutschen Kochbüchern, wo sie vorwiegend für Saucen, Suppen und Salate verwendet wurde. Heute ist sie so alltäglich in unseren Speiseplan verwoben, dass jeder Deutsche jährlich im Schnitt um die 25 kg Tomaten verzehrt.
Die kleinen Früchte (in Österreich schlicht Paradeiser genannt) tragen so wohlklingende Namen wie Costoluto, Ochsenherz, Black Cherry, Yellow Stuffer, Black Plum oder russische Paul Robeson, die benannt ist nach dem afroamerikanischen Musiker Paul LeRoy Robeson, dessen dunkle Bassstimme in Moskau mit dem Song Ol`Man River bekannt wurde.
Ihr Geschmack variiert von fein süßlich, aromatisch fruchtig, bis herb und säuerlich. Manchmal erinnert ihr Aroma auch an anderes Obst und Gemüse, so zum Beispiel die Azochian Russian, die leicht nach Mango schmeckt, oder die gelbe Johannisbeere, die einen intensiven Haselnussgeschmack aufweist.
Tomaten sind unkomplizierte Pflanzen, die sich auch für den Anbau auf dem eigenen Fensterbrett oder dem Balkon gut eignen. Wichtig dabei ist: die Pflanzen brauchen viel Sonne und einen geschützten Standort, denn sie stehen nicht gerne im Regen. Gegossen wird eher spärlich und wenn man keinen überdachten Standort hat, empfiehlt sich ein sonnendurchlässiges Dach über den Pflanzen.
Erntezeite ist von Juli bis Oktober, jenachdem ob die Früchte in Gewächshäusern oder im Freiland angebaut werden. Gelagert werden sie idealerweise zwischen 13 und 18 Grad. Der Kühlschrank ist nicht wirklich geeignet, bei zu kalten Temperaturen leidet das Aroma.
Tomaten mögen es gern trocken und sie brauchen Sauerstoff, denn sie entwickeln – genauso wie Äpfel – das Hormon Ethylen, dass den tomateneigenen Stoffwechsel bestimmt, aber auch auf anderes Obst und Gemüse einwirkt, wenn dieses daneben lagert. Deshalb sollten Tomaten immer alleine aufbewahrt werden. Außer man möchte diesen Effekt sinnvoll nutzen: wenn Avocados oder Pfirsiche noch zu hart sind, hilft das Ethylen daneben, dass sie schneller nachreifen.
Mittlerweile gibt es weit über 1000 verschiedene Sorten. Doch egal ob Cocktailtomate, runde, kleine oder große, Kirsch-, Fleisch-, oder Flaschentomate, eins haben sie alle gemeinsam: sie haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit!
Tomaten bestehen zwar zu rund 95% aus Wasser, aber sie sind auch besonders reich an Vitaminen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Vitamin C, Vitamin A, B1, B2 und Vitamin E sind in ihnen enthalten. Ebenso die Spurenelemente Kalium, Magnesium, Kalzium, Zink und Eisen, aber auch Folsäure und Phosphor haben gute Werte.
Lycopin – das ist die rote Farbe der Tomate
Der sekundären Pflanzenstoff Lycopin gehört zur Gruppe der Carotinoide und verleiht der Tomate ihre charakteristisch rote Farbe. Lycopin hat antikanzerogene und antioxidative Eigenschaften und gilt als Beitrag zum Schutz gegen Krebs und Herz Kreislauf Krankheiten.
Entscheidend für den Lycopinwert ist die Zubereitungsart der Tomate: Zerkleinern und ein schonendes Erhitzen steigert die Verfügbarkeit des Lycopins und es kann besser vom Körper aufgenommen werden. Verarbeitete Erzeugnisse, wie z.B. Tomatensaft und Tomatenmark sind die besten Lieferanten, da sie meistens aus vollreifen Früchten hergestellt werden, die von Haus aus schon einen höheren Lycopinwert haben.
Ein einfacher Tomatensalat, kräftige Tomatensaucen zur Pasta, Schmortomaten, confierte Tomaten oder ein Tomatenkuchen, die Verwendungsmöglichkeiten von Tomaten sind unerschöpflich. Eine leuchtend rote Tomatensuppe kann man aus eingemachten Tomaten zubereiten und sich dadurch selbst im tiefsten Winter noch die Laune erwärmen. Im Vergleich zu Thomas Ketchup und anderen gekauften Flaschen, ist ein selbst gemachtes Ketchup frei von Zucker und anderen ungesunden E-Stoffen und versetzt man es noch zusätzlich it Gewürzen, ist es das reinste Geschmackserlebnis.
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