Wenn die heimischen Erdbeeren reif sind, weiß man, dass der Sommer nicht mehr fern ist. Im Frühling beginnen die Erdbeeren in weiß, zartem Rosa und lieblichen Rottönen zu blühen. Die Vorfreude auf den aromatisch süßen Genuss, lässt uns auch den letzten Rest der Frühjahrsmüdigkeit endgültig vergessen.
Dichter aller Zeiten besingen sie als Sinnbild der Liebe und bis in die Moderne galt sie bei Moralisten als Symbol unzüchtiger Gedanken.
Die Erdbeere ist eine uralte Kulturpflanze, die mindestens schon seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren in den europäischen Wäldern, in Asien und Amerika wächst.
Wild wachsende Walderdbeeren sammelte man schon in der Steinzeit und spätestens seit dem Mittelalter rückte die kleine Frucht ins allgemeine Interesse.
Erste Belege für die europäische Kultivierung der Erdbeere gibt es in der französischen Literatur des 14. Jahrhunderts. In den königlichen Gärten ließ König Ludwig IV Erdbeeren anbauen und verspeiste sie bei seinen Tafelgelagen in großen Mengen.
In den letzten 20 Jahren hat sich die Produktion der Kulturerdbeere um gut 80 %, auf weltweit über 3,2 Millionen Tonnen erhöht.
Die Erdbeere gehört wie die Brombeere und die Himbeere zur Familie der Rosengewächse Rosaceae, was man schon an ihren zarten, buschrosenartigen Blüten erkennen kann. Ihre Früchte sind eigentlich gar keine Beeren, sonder Sammelnussfrüchte, also Nüsse. Das rote Fruchtfleisch ist nur eine riesige Scheinfrucht, in den winzigen Nüsschen auf ihrer Schale, ist der Samen enthalten.
Heute sind etwa 100 gezüchtete Erdbeersorten im Handel erhältlich, deren vorzügliche Wachstums- und Erntequalitäten leider oft auf Kosten des guten Geschmacks gehen. Die alten, gut schmeckenden Sorten sind aufgrund kurzer Lagerbarkeit und längerer Reifezeiten, von den kommerziellen Feldern verschwunden und nur noch selten in Hausgärten oder Balkonkästen zu finden.
Frisch gepflückte Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte. Davon profitiert das Immunsystem, der Cholesterinspiegel sinkt und die Arterien erkranken weniger an Arteriosklerose. Sie enthalten außerdem Vitamin E und einen hohen Anteil an Mineralstoffen, wie Zink, Kalium, Mangan und Eisen – sie schützen die Zellen gegen freie Radikale.
Doch die heilkräftige Wirkung der süßen Früchtchen kommt nur bei reifen Beeren voll zum Tragen. Erdbeeren aus China, Afrika, Peru und anderen fernen Ländern, werden unreif gepflückt, damit sie die lange Reise überstehen.
Histamin gilt als Auslöser zahlreicher Allergien. Erdbeeren können das im Körper gebundene Histamin freisetzen, was bei Histaminintoleranz zu Hautrötungen, Lippenschwellungen und Atembeschwerden führen kann.
Meistens sind stark mit Pestiziden belastete Erdbeeren der Auslöser für solche allergischen Reaktionen. Daher sollte man Erdbeeren aus heimischem, kontrollierten Bio Anbau kaufen und auf im Ausland gezüchtete Erdbeeren im Herbst und Winter verzichten.
Weil die Erdbeere – mit nur 32 kcal je 100 g – ein wahrer Schlankmacher ist, kann man sie guten Gewissens auf Kuchen, zum Eis oder mit Quarkcremes verspeisen. Aber auch als Salat mit weißem und grünem Spargel oder mit Pfeffer, etwas Chili und mariniert in reduziertem Balsamico, sind die süßen, roten Beeren ein kulinarisches Erlebnis! Lassen Sie sich von unseren Rezeptideen rund um die Erdbeere inspirieren und genießen Sie den Anfang des Sommers…
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